Die Montessori-Schule Luzern führt eine integrierte Sekundarschule gemäss staatlichen Vorgaben des Kantons Luzern. Die ISS versteht sich nicht als eigentliche Montessori-Schule, obschon diverse Elemente der Montessori-Pädagogik wie auch daraus resultierende Grundwerte im Schulalltag integriert sind. Die 8. Klasse beginnen die Schülerinnen und Schüler mit einem Berufspraktikum, welches ihnen Einblick in den Berufsalltag der Erwachsenen bietet. Auch die 9. Klasse beginnt mit einem praktischen Teil in wahlweise einem Landwirtschaftsbetrieb oder in einer sozialen Einrichtung.
In jeder der drei Klassen (7./8./9.) werden je maximal zwölf Schülerinnen und Schüler von ausgebildeten Sekundarlehrpersonen unterrichtet. Das ISS-Kernteam besteht aus fünf bis sechs Lehrpersonen. In den Leistungsfächern arbeiten die Jugendlichen je nach Fähigkeiten im geführten Unterricht im passenden Niveau A bis C. Halbjährlich besteht die Möglichkeit, innerhalb der drei Niveaus auf- oder allenfalls abzusteigen, wenn die entsprechenden Voraussetzungen gegeben sind.
Nach Abschluss der 9. Klasse stehen den Jugendlichen – ihren Fähigkeiten entsprechend – schulische Anschlussmöglichkeiten (Kurzzeitgymnasium, Wirtschafts– oder Fachmittelschule) bzw. die verschiedensten Berufslehren offen. Gemäss kantonalem Lehrplan werden sie gezielt auf die Berufswahl vorbereitet.
Der Unterricht beginnt um 08:15 Uhr. Alle drei Klassen haben ein eigenes Zimmer und eine Klassenlehrperson. Letztere unterrichtet parallel dazu auch als Fachlehrperson in den beiden anderen Klassen. Die Fächer werden vorzugsweise in Doppellektionen unterrichtet, um der grossen Heterogenität der Lerngruppen mit ihren verschiedenen Arbeitsformen möglichst gerecht zu werden. Die Lektionen entsprechen weitgehend der Wochen Stundentafel der öffentlichen Sekundarschule. Nach den ersten zwei Lektionen haben die Jugendlichen eine 20-minütige Pause, die sie unter Aufsicht einer Lehrperson draussen verbringen.
Zwölf Jugendliche der 7. Klasse sitzen an ihren Einzelpulten. Der für dieses Alter typische Unterschied in der körperlichen Entwicklung der Mädchen und Jungen ist augenfällig. Die Mathestunde beginnt. Aktuelles Thema ist die Oberflächenberechnung geometrischer Körper. Der Lehrer zeigt den Jugendlichen verschiedene Körper. Gemeinsam wird diskutiert, wie die Oberflächen berechnet werden könnten. Um die Theorie sichtbar und damit vorstellbar zu machen, werden die Quader und Kegel mit Papier massgenau umwickelt und anschliessend wieder ausgepackt.
Während eine Schülerin noch immer mit dem Umwickeln ihres Würfels beschäftigt ist, erhält ein Junge bereits weitere Blätter mit zusätzlichen Berechnungsübungen. Nicht nur die körperliche Entwicklung ist sehr unterschiedlich, auch die kognitive Reife und das Arbeitstempo der einzelnen Jugendlichen sind sehr heterogen. Das erfordert von den Lehrpersonen grosse Fähigkeiten, den Unterricht optimal zu differenzieren. Während die Schülerinnen und Schüler konzentriert an der Arbeit sind, hat der Lehrer Zeit, sich kurz mit jedem Einzelnen zu unterhalten und herauszufinden, wer wo steht und allenfalls weitere Hilfestellungen benötigt. Aufgefallen ist die Tatsache, dass einer der flinksten Matheschüler neben einem Kollegen sitzt, der sich offensichtlich etwas schwerer tut. Ehrensache, dass der Stärkere den Schwächeren unterstützt! Schliesslich sind wir an einer Montessori-Schule.
Nach der morgendlichen 20-MinutenPause bleiben weitere zwei Lektionen bis zur Mittagspause. Um 11:45 Uhr gehen die Jugendlichen zum gemeinsamen Mittagessen. Danach bleibt nochmals ungefähr eine halbe Stunde für eine individuelle Pause. Um 12:45 Uhr beginnt der Nachmittagsunterricht mit weiteren vier Lektionen. Um 16:00 Uhr endet der Unterricht für alle Schülerinnen und Schüler der integrierten Sekundarschule ISS.
Während der Vormittag meistens mit eher kopflastigen Fächern besetzt ist, werden die musischen und sportlichen Aktivitäten, wenn stundenplantechnisch möglich, gerne am Nachmittag angesetzt. Der Turnunterricht wird getrennt nach Geschlecht durchgeführt. Wenn die Mädchen im Turnen sind, beschäftigen sich die Jungen mit Werken und umgekehrt. Der Hauswirtschaftsunterricht der 7. Klasse wird in einer externen Schulküche in der Umgebung statt.
Die Montessori Schule bietet mit der ISS eine private Oberstufe in Luzern – hier erfahren Sie mehr.