Ein Tag an der Primarschule – Einblick in den Schulalltag

Kind beim Malen

Die Montessori-Schule Luzern führt vier Primarklassen. Die Klassen sind jahrgangsdurchmischt (PS1A und PS1B = 1. bis 3. Kl. / PS2A und PS2B = 4. bis 6. Kl.). Wir orientieren uns an den Lehrplänen des Kantons Luzern und beachten, dass an den Schnittstellen (3. und 6. Klasse) eine Übereinstimmung der Lernziele zur öffentlichen Schule erreicht wird. Für jede Klasse sind zwei Lehrpersonen zuständig. Mindestens eine der beiden Pädagoginnen verfügt zwingend über eine Zusatzausbildung in der Montessori-Pädagogik.

Die Kinder treffen zwischen 07:45 und 08:15 Uhr ein. Offizieller Arbeitsbeginn ist um 08:15 Uhr. Dieser offene Beginn erlaubt es den Kindern, sich noch mit Mitschülerinnen und Mitschülern auszutauschen oder mit den Lehrpersonen zu unterhalten. Die Kinder suchen sich eine Arbeit und einen Platz. Oftmals arbeiten die Kinder an Projekten weiter, die sie am Vortag begonnen haben. Die Lehrpersonen begleiten die Freiarbeit, geben Anregungen oder beantworten Fragen, sofern es erforderlich ist. Ansonsten halten sie sich eher im Hintergrund auf oder vermitteln neue Lerninhalte in Form von sogenannten Darbietungen mit Montessori-Materialien. Nach einer Darbietung, die immer sehr konkret ist, üben die Kinder zuerst mit diesem Material, bevor anschliessend der Transfer auf die abstrakte Ebene erfolgt.

Die Lehrpersonen halten alle Darbietungen schriftlich fest, damit ein Überblick über den Lernweg jedes einzelnen Kindes möglich ist und auch darauf aufgebaut werden kann. In Planungsgesprächen erstellen die Kinder zusammen mit den Lehrpersonen ihren persönlichen Arbeitsplan. Erarbeitete Themen werden jeweils mit einer Lernkontrolle abgeschlossen. Auf der Primarstufe wird nach GBF (Ganzheitlich beurteilen und fördern / offizielles Beurteilungssystem des Kantons Luzern), beurteilt und auf Noten verzichtet.

Täglich arbeiten die Kinder ca. drei Stunden in den Fächern Deutsch, Mathematik sowie Mensch und Umwelt in der Freiarbeit. Auf dem Stundenplan ist nur der Fachunterricht geregelt. Die Fächer Handarbeit, Turnen, Werken sowie die Fremdsprachen Englisch und Französisch werden in fix vereinbarten Lektionen unterrichtet. Der Fremdsprachenunterricht beginnt bereits ab der 1. Klasse. Ab der 3. Klasse im Englisch und ab der 4. Klasse im Französisch werden die offiziellen Lehrmittel des Kantons Luzern eingesetzt.

Ein Bub schreibt alle Zahlen von 1 bis 10’000 auf eine Kassenrolle. Der Papierstreifen ist bereits über 3 Meter lang. Er ist schon bei der Zahl 8’756 angelangt.
Das Mädchen neben ihm sinniert, ob man den Nebel anfassen kann. Diese Frage muss geklärt werden, damit man dem Wort das passende Wortartensymbol zuordnen kann.
Der Bub, der am Zahlen schreiben ist, greift ein und erklärt dem Mädchen, dass man den Nebel anfassen und spüren kann, wenn man in ihm stehen würde
– deshalb sei es bestimmt
ein Nomen und man könne ja auch «der» davor setzen. Ein anderes Mädchen zählt geduldig farbige Perlen ab und verteilt sie in die roten, grünen und blauen Schalen.
Auf dem grossen
Teppich liegen zwei Kinder und verfolgen den Zyklus der Insekten. Die beiden Kinder setzen die Bildkarten puzzleartig zu einem runden Ganzen zusammen.
Im Zimmer herrscht eine geschäftige Stille, zwischendurch hört man ein Flüstern, ab und zu ertönt ein kurzes Lachen und hin und wieder der Ruf nach der Lehrerin.

Die Vormittage werden durch eine individuelle Pause und einen längeren Unterbruch im Freien aufgelockert. Die Schule dauert bis 13:15 Uhr. Die Kinder schreiben sich ihre Hausaufgaben ins Büchlein, bevor sie sich vor Schulschluss noch im Kreis treffen, um einige Sachen zu besprechen. Um 13:15 Uhr ziehen sich einige Kinder an und machen sich auf den Heimweg, oder werden abgeholt. Andere Kinder gehen in den Mehrzweckraum zur Mittagsbetreuung.

Für die Mittagsbetreuung ist gesorgt. Die Kinder können zwischen 13:15 und 14:00 Uhr entweder ihren selbst mitgebrachten Lunch essen oder die von einer Cateringfirma gelieferte warme Mahlzeit. Während der 45-minütigen Essenspause werden die Kinder von einer Lehrperson betreut. Die Mittagsbetreuung und die warme Mahlzeit werden separat in Rechnung gestellt.

An allen Nachmittagen (ausgenommen Mittwoch) finden ab 14:00 Uhr verschiedene Kurse statt – die sogenannten Zusatzangebote. Diese Angebote wechseln meist halbjährlich und dauern zwischen einer und drei Stunden. Es besteht für die Schülerinnen und Schüler auch die Möglichkeit, in einem Montessori-Workshop unter der Leitung einer Lehrperson Hausaufgaben zu erledigen oder mit Montessori-Material eigene Erfahrungen zu sammeln. Alle Zusatzangebote werden separat in Rechnung gestellt. eine Ausnahme bildet der Ethikunterricht. Er findet alle zwei Wochen statt (je ein Angebot für die 1. bis 3. Klasse und eines für die 4. bis 6. Klasse) und ist kostenlos.

Die Montessori Schule ist eine private Primarschule in Luzernhier erfahren Sie mehr.